Die richtige Bewerbung – Teil 2

[rt_reading_time label="Lesezeit:" postfix="Minuten"]

Bewerbung

Das Anschreiben:

Das Anschreiben ist der wichtigste Bestandteil Ihrer Bewerbung und entscheidet darüber, ob Sie einen guten oder weniger guten ersten Eindruck bei den Personalentscheidern hinterlassen. Und wie wir alle wissen: Der erste Eindruck zählt und meistens bleibt dieser auch!
Verzichten Sie in Ihrem Anschreiben, wenn möglich, auf die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“. Sie sollten stets versuchen durch Recherche den Namen des Ansprechpartners in Erfahrung zu bringen. Wenn der Name des Ansprechpartners nicht aus der Stellenanzeige ersichtlich und auch bei der Recherche nicht herauszufinden ist, so macht es Sinn bei dem Unternehmen anzurufen und sich nach dem Namen des Ansprechpartners zu erkundigen. Sie können sich so in Ihrem Anschreiben auf das vorangegangen Telefongespräch beziehen und bringen damit Interesse und Engagement zum Ausdruck.

Personaler erhalten täglich eine große Anzahl an Bewerbungen, Sie wollen mit Sicherheit keine Bewerbung lesen, bei der schon im ersten Satz ersichtlich ist, dass diese in ein und derselben Form an weitere Unternehmen gesendet wurde. Eine Bewerbung sollte stets individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sein. Es muss deutlich werden, dass Sie sich mit dem Unternehmen und der Stellenanzeige intensiv auseinander gesetzt haben und dass Sie genau diesen einen Job wollen.

Zunächst sollten Sie sich in Ihrem Anschreiben auf die Stellenanzeige und die Stelle beziehen. Wo haben Sie die Anzeige gesehen und was hat Sie dazu bewogen Ihre Bewerbung abzuschicken. Auch wenn Sie im ersten Moment denken möchten „es ist doch völlig irrelevant wo ich die Anzeige gesehen habe“, kann ich Ihnen versichern, dass ist es nicht.

Personaler eruieren ganz genau, wie viele Bewerbungen über welchen Kanal eingehen und welche Qualität diese aufweisen. Anhand dessen werden Statistiken erstellt und ermittelt welche Kanäle für die nächsten Schaltungen genutzt werden können. Beziehen Sie sich unbedingt auch gleich zu Beginn auf das Unternehmen und zeigen damit, dass Sie sich mit dem Unternehmen seinen Produkten, Dienstleistungen und seiner Philosophie auseinandergesetzt haben. Spätestens im Bewerbungsgespräch werden Fragen über das Unternehmen auf Sie zukommen, also lieber zu früh als zu spät darauf vorbereitet sein.

Stellen Sie ich und Ihre Laufbahn kurz vor. Wer sind Sie, was haben Sie bis jetzt gemacht, was machen Sie aktuell, was macht sie aus und vor allen Dingen, was hebt Sie von den anderen Bewerbern ab? Seien Sie bei Ihrer Ausführung selbstbewusst, aber nicht arrogant.

Die an die zu besetzende Position gestellten Eigenschaften und Qualifikationen, die in der Anzeige genannt werden, sollten Sie dringend in das Anschreiben einarbeiten. Beachten Sie jedoch dabei, dass Sie keine Eigenschaften nennen, von denen Sie nicht überzeugt sind, dass sie auf Sie zutreffen. Spätestens im Bewerbungsgespräch kann es für beide Seiten sonst unangenehmen werden, wenn sich herausstellt, dass Sie eine ganz andere Persönlichkeitsstruktur oder fachliche Qualifikation als beschrieben vorzuweisen haben. Ehrlichkeit mit dem richtigen Maß an Selbstvermarktung machen die Mischung und damit ein gelungenes Bewerbungsschreiben aus.

Wenn in der Anzeige explizit gewünscht ist, dass Sie eine Angabe hinsichtlich Gehalt und frühestmöglichem Eintrittsdatum machen, so sollten Sie dies auch tun. Das Gehalt ist für Bewerber meist ein schwieriges Thema, denn es muss die richtige Balance zwischen „nicht unter Wert verkaufen“ und „sich nicht überschätzen“ gefunden werden. Die Gehaltsangabe sollten Sie aus diesem Grund immer mit einem Satz wie „die Angabe erfolgt auf Verhandlungsbasis“ oder „darauf können wir gerne noch einmal in einem persönlichen Gespräch eingehen“ ergänzen. Damit wird deutlich, dass Ihre Angaben nicht in Stein gemeißelt sind.

Bei großen Konzernen erfolgt das Einreichen der Bewerbung meist über interne Bewerbungsprogramme, bei denen Sie sich als Bewerber zunächst anmelden und dann in die verschiedenen Masken alle relevanten Informationen einfügen und zudem Ihre Dokumente hochladen müssen. Häufig ist das Volumen für Dokumente jedoch beschränkt und so können Sie nicht alle Unterlagen einreichen. Konzentrieren Sie sich zunächst auf die wichtigsten Zeugnisse und Dokumente. Fügen Sie Ihrem Anschreiben einen ergänzenden Satz bei wie „Aufgrund der begrenzten Möglichkeit Dokumente beizufügen, habe ich mich zunächst auf XYZ beschränkt. Bei Bedarf reiche ich jedoch gerne alle fehlende Unterlagen nach“.

Die Länge des Anschreibens sollte, wenn möglich, eine DIN A4 Seite nicht überschreiten, da sonst die Übersichtlichkeit schnell verloren geht. Damit sich der Personaler schnell einen Überblick über Ihre Bewerbung und Ihre Person verschaffen kann, sollten Sie zudem eine gut lesbare Schrift wie Arial oder Times New Roman, in mindestens Schriftgröße pt. 11 verwenden.

Bewerbungstipp:

Verwenden Sie eine selbstbewusste Schlussformel wie „auf die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch, in dem ich Sie von meiner Qualifikation überzeugen kann, freue ich mich schon jetzt“. Sie bewerben sich mit der Überzeugung, dass Sie genommen werden, warum das nicht auch zum Ausdruck bringen?

Schreibe einen Beitrag